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Der Schlüssel

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Der Schlüssel

Es ist ärgerlich …

… wenn man zum Beispiel nicht gesehen oder nicht verstanden wird. Ein jeder spürt das als Irritation. Es ist für ihn ungemein nährend und klar sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit stärkend, wenn ein Mensch als der, der er ist, in seinen individuellen Eigenarten, Fähigkeiten und Bedürfnissen wahrgenommen wird.

Wo einzelne wegen ihrer individuellen Eigenarten, Fähigkeiten oder Bedürfnisse ausgeschlossen, abgelehnt oder nicht verstanden, nicht gehört werden, spricht man von Mobbing, übler Nachrede, Verleumdung, Vernachlässigung, von Rassismus oder Anti-Whaterver-ismus.

Gewöhnlich ist immer jemand da, der reguliert: eine geduldige Mutter, ein umsichtiger Vorgesetzter, weise aufmerksame Beobachter, jemand, der oder die das Herz wieder ins Spiel bringt, die Beteiligten sich selbst wieder spüren lässt. Sie weisen darauf hin, dass jede Sicht ihre Gültigkeit hat und wir einander in unserer Unterschiedlichkeit brauchen, um ein erfülltes Leben zu führen.

Die Buntheit unserer Welt spiegelt sich in der Buntheit von uns Menschenwesen. Wie schön, wenn jedes einzelne strahlen und sich entfalten kann! Denn wer würde entscheiden, welches mehr oder weniger nützlich, mehr oder weniger schön, mehr oder wenig wichtig ist? Kommt die Welt nicht sofort in eine Schieflage, wenn plötzlich nur mehr ein Einziges richtig ist?

Es ist traurig …

… wenn plötzlich keiner mehr da zu sein scheint, der reguliert! Wenn die, die regulieren wollen, auf einmal genau deswegen verlacht, ausgeschlossen und abgelehnt werden, nicht mehr gehört und verstanden werden!

Doch sind es viele, die weiterhin unbeirrt das Herz ins Spiel bringen, die sich selbst spüren und anderen dies ebenso zugestehen. Sie verdammen niemanden.

Jeder kann einmal einen Fehler machen, sich verschätzen, einen falschen Weg einschlagen. Solange es die Chance gibt innezuhalten und etwas zu verändern, ist nichts verloren. Ich bin der Überzeugung, dass jeder diese Chance verdient hat, ob es nun die zweite oder wievielte auch immer ist. Jeder darf irren, und Fehler sind schließlich die größten Lehrmeister!

Es ist beglückend …

… sich vorzustellen, wie wundervoll wir alle in unserer Buntheit offen und frei miteinander leben können, wenn wir unsere alten Schmerzen und Verletzungen vergeben und loslassen. Wenn wir nicht nur anderen, sondern auch uns selbst vergeben, was lange vorbei ist.

Es ist doch großartig …

… was wir durch jede dieser Erfahrungen darüber gelernt haben, wie wir die Welt tatsächlich wollen, und was wir in Zukunft lieber vermeiden!

Der Schlüssel

Auf meiner facebook-Seite findest du die deutsche Version meines Songs „Forgiving“, – „Der Schlüssel“ zum Reinhören. Viel Freude dabei: https://www.facebook.com/gabigleiss

Mit friedlichen Herzensgrüßen für ein freies liebevolles Miteinander

Gabi

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Ein Grundeinkommen für mich!

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Arbeitsplatz um jeden Preis …

Solange der Fokus darauf liegt eine neue Arbeit zu finden, mir mit Eifer und professionellem Einsatz auf dieses Ziel hin „geholfen“ wird, ohne dass die aktuellen und wahren Bedürfnisse in diesem Moment beachtet werden, dann geht der Schuss nach hinten los.

– So ein Gefühl habe ich derzeit.

Wer möchte nicht gerne gefragt sein mit seinen/ihren ureigenen Qualitäten, wer möchte nicht gemäß seinen/ihren Überzeugungen etwas in der Welt bewirken?

… oder finanzielle Entmündigung?

Bisher war ich eine recht unabhängige Frau, habe – trotz Arbeitslosigkeit – dank Arbeitslosengeld und später Notstandshilfe meine Rechnungen großteils selber bezahlen können. Jetzt, da ich mit meinem Herzenspartner an eine gemeinsame Adresse gezogen bin, ist’s aus  mit der Unabhängigkeit. Sein Einkommen wird heran gezogen, ganz selbstverständlich meiner Versorgung zugerechnet und ich bin auf Gedeih und Verderb auf ihn angewiesen!

Das fühlt sich gar nicht gut an.

Bisher hatte ich das Gefühl tatsächlich ernst genommen und unterstützt zu werden in meinen ehrlichen Bestrebungen eine Arbeit zu finden, die meinen Fähigkeiten entspricht und einen sinnvollen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann. Der Druck, der jetzt auf mir lastet als vom Geld meines Partners abhängig, nimmt mir die Luft zum Atmen.

Zeitgemäße menschliche Lösung

Per Wink des Schiksals bin ich so wieder auf die Idee des Grundeinkommens gestoßen, die mir schon seit längerem als einzig menschliche Lebensform unserer heutigen Zeit bekannt ist.

In einem Film, der schon zu Beginn der 2000er Jahre gedreht wurde (Kulturimpuls : Grundeinkommen – Ein Film-Essay von Daniel Häni und Enno Schmidt), werden alle Fürs und Widers klar und kritisch dargestellt. Der Respekt vor der Individualität und Freiheit jedes/r einzelnen in einer wahren Demokratie führt folgerichtig zu einer solchen Lösung: das bedingungslose Grundeinkommen.

Die Idee ist alt, in der heutigen Zeit logischer denn je. Denn: die Arbeit wird wegrationalisiert, auf deren Basis wir bisher unsere Einkommen erworben haben. Doch Einkommen brauchen wir, damit wir an der Gesellschaft teilhaben können. Wer kein Einkommen hat, wird an den Rand gedrängt, isoliert, verfällt in Abhängigkeit.

Soziale Einkommen, wie Arbeitslosengeld und Notstandshilfe, sind an einengende Bedingungen geknüpft und teilweise so niedrig, dass das Weiterleben im gewohnten Lebensumfeld arg behindert wird. Ein baldmöglicher Wiedereinstieg ins Berufsleben soll dadurch angekurbelt werden. Ein Ansporn? Oder ein Druckmittel? – Es fühlt sich manchmal arg nach Strafmaßnahme an.

Vor allem, wenn es bedeutet, dass Einkommen, und damit die Anerkennung als vollwertigen Teil der Gesellschaft von der Ableistung eines im Angebot befindlichen Jobs abhängt, der zur Zeit schlichtweg nicht zu finden ist.

Teilhabe an der Gesellschaft, Teil der Wirtschaft

Wie lange habe ich schon nicht mit gutem Gewissen etwas Neues zum Anziehen gekauft? Wie oft mir einen Theater- oder Kinobesuch verkniffen?

Und Arbeit habe ich in all den Monaten genug geleistet, für meine Familie, das nähere Umfeld! Ich habe mich weiter gebildet, trotz allem Geld ausgegeben, weil ja der Alltag kostet, war Strom-, Gas-, Internetkonsumentin sowie Bahnfahrerin.

Mein Leben geht weiter und es ist sicherlich nicht mein Ziel mich auf die faule Haut zu legen! Im Gegenteil: ich habe große Pläne!

Meine Voraussetzungen sind gut. Ich habe studiert, bin Pädagogin, kreativ, musikalisch, auf die individuelle Entwicklung jedes Menschen eingestellt. Viele meiner Kompetenzen habe ich im Tun erworben, ich bin sehr kritisch und das menschliche Umfeld, in dem ich arbeite, ist mir sehr wichtig. – Qualifikationen, die sich teilweise nicht durch Zeugnisse oder Zertifikate nachweisen lassen. Ich bin ein sehr einzigartiges Individuum, – wie wir ja alle!

Genormte Qualifikationen versus individuelle Kompetenzen

Und ich bin ein Mensch, der sich schwer tut, seine Stärken zu Markte zu tragen, vor allem, wenn nur Äußerlichkeiten oder genormte Werte zählen. Mir erscheint der Arbeitsmarkt machmal als  schier unüberschaubarer Konkurrenzkampf um die immer knapper werdende heiß begehrte Ware Beschäftigung.

Kinder sollten erfahren können, welche Stärken sie haben, von Anfang an. Sie sollten die Möglichkeit haben, alle Möglichkeiten, ihre Stärken zu entdecken und mit diesen auch gesehen und anerkannt zu werden. Wie es auch in dem Film zu Ausdruck gebracht wird: das Ziel der Schule sollte nicht schon die fixierte Ausrichtung auf eine konkrete Position in der herrschenden Wirtschaft sein, die es vielleicht zum Zeitpunkt des Abschlusses gar nicht mehr gibt oder um die sich viel zu viele reißen.

Kreativität und Flexibilität und die Fähigkeit, eigene, authentische Entscheidungen zu treffen, das heißt zu wissen, was ich selbst für wahr und richtig halte in diesem Moment, – das sind die Kompetenzen der Zukunft.

Blitzlichter

Wie oft sind wir manipuliert und wissen es gar nicht? Wie oft sind wir „Sklaven des Geldes“?

Andere interessante Beobachtungen aus dem Film sind der „Einkommensplatz“ als ehrlicheres Synonym für Arbeitsplatz, oder die Angst vieler, dass „die anderen“ sicher nicht arbeiten würden, die Befragten selber aber nur selten auf eine Tätigkeit verzichten wollen.

Wir könnten uns entscheiden, welche Tätigkeiten wir ausführen wollen. Tätigkeiten, die wir als schädlich erkennen, sowohl für uns persönlich als auch für Gesellschaft oder Umwelt, würden vielleicht nicht mehr so anziehend sein. Wir wären nicht mehr so sehr durch Geld erpressbar!

Wir hätten Geld und Freiheit uns weiterzubilden dort, wo wir tatsächlich unsere Interessen haben.

Und Tätigkeiten, die im Moment schlecht bezahlt und minderwertig gehandelt werden, bekämen einen neuen Stellenwert.

Der Film ist sehenswert und beantwortet viele Fragen.

Gleich viel wert

Wenn ich ein eigenes Grundeinkommen habe, dann bleibe ich unabhängige Herrin über mein Leben, gleichwertige Partnerin in einer Partnerschaft zweier freier Personen, die ihr Leben miteinander, aber nicht auf Kosten des einen oder anderen gestalten wollen.

Ich vertraue, dass ich eine neue Arbeit bekomme, die sich mit meinen Werten und familiären Notwendigkeiten vereinbaren lässt. Und ich übe mich darin den Druck los zu lassen, den mir die Nachricht über die schockierende Kürzung meines bisherigen Transfereinkommens bereitet hat. Alles hat einen Sinn, davon bin ich überzeugt.

Neugierig und zuversichtlich,

Gabi