Guten Morgen!
Nach drei Wochen Schreibpause gebe ich hier wieder ein Lebenszeichen von mir.
Ich habe tatsächlich rein gar nichts geschrieben in dieser Zeit! Dafür bin ich auf einem wirklich hohen Berg gewesen, habe einen beachtlichen Muskelkater überstanden, die grandiose Hitze genossen; ich habe verschiedene österreichische Regionen und Städte erlebt, köstliche Speisen geschmeckt und mir von kühlen Getränken so erquicklich das Leben retten lassen, wie bisher noch kaum in meinem Leben.
Die Liebe und das Leben haben mich sehr verwöhnt, und viel Neues erfüllt wieder mein Bewusstsein. Ich habe sogar einen Roman gelesen!
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Vielleicht deshalb, weil derzeit wieder österreichische Verhältnisse herrschen, was den Sommer betrifft, und sich um mich schon wieder alles auf den Herbst ausrichtet, – mit Schulstart und derlei festgefahrenen Strukturen, – klopfen andere Realitäten an mein Bewusstseinstürl. Und innen drin höre ich es grumeln: „Ich bin nicht da. Keiner zuhause!“ – Keine Lust mich darauf einzulassen.
Es hat sich ja auch nicht viel geändert seit Juli an meiner allgemeinen Situation. Vielleicht habe ich es hier noch nicht erwähnt: ich lebe im Aufbruch. (Früher habe ich immer gesagt im Umbruch, und das war grundsätzlich eigentlich immer so. Menschen, die mir nach längerer Pause wieder begegnet sind, haben schon wissend genickt bei dieser altbekannten Antwort auf ihre Frage nach meinem Befinden.) Aber: ist es nicht so, dass sich immer etwas verändert? Wir entwickeln uns doch weiter, oder?
Nun, ich trage trotzdem den tiefen Wunsch in mir zu landen. – Ich habe es gleich zu Beginn hier erwähnt. Ankommen. An einem wohlwollenden, nährenden Ort, an dem ich freudig empfangen und aufgenommen werde mit meiner gesamten bunten Fülle von Eigenarten und Qualitäten. An dem ich mich niederlassen kann und aufgehoben bin, sicher und geborgen.
Ich fühle mich immer wieder, und derzeit wieder besonders massiv, wie der Fallschirmspringer, der zwar genießt zu schweben, aber die meiste Zeit damit zubringt einen Platz zum Landen zu finden. Einen guten Platz, einen wirklich idealen!
Ginge es nur um mich, – ich wäre schon sehr bald zufrieden. Glaube ich zumindest. Eine feine Wohnung irgendwo in einem alten Gebäude, mit Garten oder Balkon, in der Nähe Natur. Großes Wohnzimmer zum Tanzen, Schlafzimmer, Küche, Bad. – Die Protagonistin in dem Roman, den ich gelesen habe, hatte eine geniale Wohnung in Paris, edelste Lage und nur mit dem Besten ausgestattet. Keine moderne Kühle, sondern freundliche, natürliche, liebe- und wertvolle Gegenstände und Möbel. Gute Vorstellung!
Nun sind wir aber zu dritt. Es gibt auch noch andere Bedürfnisse und andere Vorstellungen und Notwendigkeiten. Zumindest sehe ich es so. Deshalb sende ich im Moment wohl eine ziemlich verwirrende Mischung aus Wünschen ans Universum, und habe deshalb auch noch keine „Lieferung“ erhalten. Ich bin verzweifelt. Und dann auch wieder nicht. Ich weiß ja, dass es so richtig ist, wie es ist. Die Welt ist ein Spiegel meiner inneren Überzeugungen und Gedanken. Die gilt es kennen zu lernen.
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Schön, dass die Hilfe, die ich mir wünsche, so wunderbar und vielfältig zu mir flattert. In Form von Büchern, die jemand in einem Gespräch erwähnt, oder Menschen, die plötzlich in mein Leben treten. Ich merke, dass etwas in diesem Moment genau passt, an dem weiten und freien Gefühl im Bauch. Ein JA, wie wenn der Puzzleteil exakt in die offene Stelle einrastet.
Ich erlebe so viele Möglichkeiten, so viele Angebote und Einladungen genau für MICH! Da hüpft mein Herz, und ich weiß, dass ich gehört, geliebt und begleitet bin. Und das nicht von irgendeinem undefinierbaren, fernen Wesen, sondern von mir selbst!
Schritt für Schritt lerne ich die Resonanz erkennen, die mein bewusstes Denken und Wünschen in die mich umgebende Wirklichkeit übersetzt. Und dass Schmerzen, Tränen, Phasen der Traurigkeit und Schwere wie Geburtswehen sind, die das Neue hervorbringen, weil Altes verändert wird. Sobald ich das so erfasse, und mich liebevoll um mich kümmere, wenn es mir kurzfristig schlecht geht, dann kann ich der Transformation förmlich zuschauen.
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Kürzlich habe ich auf der Autobahn ein Hinweisschild gesehen, das mir bisher nie aufgefallen war. Bernhard hat mir versichert, dass es „schon immer“ da war. Ich kann es mir durchaus denken, weil es sich um den Wegweiser zu einer Burg handelt, die sicher nicht erst voriges Jahr dort gebaut worden ist.
Wie eine Eingebung war für mich plötzlich die Botschaft da: mein Bewusstsein hat sich erweitert! Nun sehe ich etwas, was ich vorher nicht gesehen habe! Wow! Diesmal war es der Hinweis auf eine Burg, ein anderes Mal ist es vielleicht ein Mensch, den ich davor nicht beachtet hätte, oder ein Haus??!! Ein Haus, das genau für mich und uns geschaffen ist, so wie und wo wir im Moment gerade leben wollen!!
Es geht also voran, das weiß ich.
Und ich spüre es jetzt, wo ich das alles aufgeschrieben habe, viel klarer und deutlicher wieder in mir verankert, und mich im Leben verankert. Wirklich! Danke!
Freude und gutes Gelingen für dich!