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Reisetagebuch Tag 6

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Vermutlich ist es heute das letzte Mal, dass ich mein Reisetagebuch hier auf meinem Stand PC schreibe. Vielleicht schon morgen bin ich völlig flexibel und kann meine Gedanken und Worte überall sprudeln lassen! Juhuu! – Ein großer Schritt in die richtige Richtung!

Auch wenn ich zu Beginn sicher mit einigen Umstellungen konfrontiert sein werde, die Geduld und Flexibilität fordern, freue ich mich schon auf die vielen neuen Möglichkeiten! Ich kann diese Herausforderungen ja als Lernchancen sehen, weil ich motiviert bin und einen tieferen Sinn dahinter erkenne. Ich bin sicher, dass ich die wichtigsten Veränderungen ganz schnell erfasst haben werde.

Darin liegt eine tiefe Weisheit, die ich erst als Erwachsene in ihrer vollen Tragweite zu begreifen beginne: Ich verstehe mit Leichtigkeit die Zusammenhänge, die etwas mit mir und meinem tatsächlichen Leben zu tun haben.

Und das – so glaube ich – geht uns allen so. Das macht auch Sinn, oder nicht? Wieso sollte eine Bewohnerin des Regenwaldes sich mit dem Überleben bei minus 30° C befassen oder der Eskimo mit Jagdmethoden von Zebras in der afrikanischen Savanne? Klar, wenn sie oder er eine Reise vorhat und diese für ihn fremden Bedingungen kennen lernen will, dann wird sie oder er sich mit Neugier darauf vorbereiten. Aber wenn nicht?

Ich werde lernen mit einem neuen Notebook zurecht zu kommen, mit neuen Programmen, die darauf installiert sind und mit den Eigenheiten, die so ein kleines Gerät im Gegensatz zu einem großen Standcomputer eben hat. Weil ich darauf schreiben will. Weil ich diese Freiheit genießen und nutzen will. Weil das sehr viel mit mir zu tun hat und der Art wie ich mein Leben führen will.

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Eigentlich wollte ich über meine Eindrücke vom gestrigen Treffen schreiben. Was war das denn nun?

Es hat in einem wunderschönen Ambiente statt gefunden. Eine Gruppe engagierter Menschen, die gerne an der Gründung einer neuen Freien Schule mitarbeiten wollen.

Konkrete Vorschläge, schon sehr weit ausgearbeitet, sind einerseits auf große persönliche Bereitschaft, andrerseits auch auf Zweifel an der Möglichkeit der Umsetzung und tiefsitzende alte Ängste mancher Anwesenden gestoßen.

Eine Gemeinschaft aus interessanten Menschen, bunt und vielseitig. Mir brummt der Kopf, denn es gibt keine gemeinsame Ausrichtung, kein Zentrum, keine Seele. Eine Fülle an Zurufen, Wünschen, Absichten.

Ich werde diese Erfahrung setzen lassen. Wirken lassen. Weiter gehen. Die Früchte ernten, denn die gibt es:

  • Unsere Kinder brauchen eine Gemeinschaft aus Erwachsenen, in die sie hinein wachsen können.
  • Eine Gemeinschaft, das sind für mich Menschen, die einander respektieren und wertschätzend miteinander umgehen.
  • Eine Kultur des Zuhörens, des Rücksicht-Nehmens, der Achtsamkeit gehört für mich dazu.
  • Ich wünsche mir, dass die Erwachsenen bereit und fähig sind ihre Themen selbstverantwortlich zu bearbeiten und sich dafür Unterstützung und Raum zu organisieren.
  • Als Vorbilder für unsere Kinder sind wir die, die gegenseitige Wertschätzung, sinnvolle Aktivität, Selbstmitgefühl und Erholungsfähigkeit, Engagement für das Ganze und Verbundenheit mit der Natur leben müssen, wenn wir wollen, dass auch sie es leben sollen.
  • Ich als Erwachsene bin verantwortlich dafür, dass es mir im Sinne meines Lebensplanes gut geht. Mein Kind kann davon nur profitieren, denn es hat eine glückliche und ausgeglichene Mutter und lernt nebenbei ganz natürlich diese Selbstverantwortlichkeit.

Ich wünsche mir eine solche Gemeinschaft, in der diese Grundsätze für alle von Bedeutung sind.

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Magisterarbeit „Tanz in der Schule“

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Vorwort

Tanzbeine

Foto: Ch. Wlach

Tanzen hat eine große Bedeutung in meinem Leben. Wenn ich mich zu Musik bewege, wenn mich der Rhythmus erfasst und ich meinem Körper freien Lauf lassen kann, dann fühle ich mich ganz und glücklich.

Dass es anderen ebenso geht, konnte ich auf unterschiedliche Weise erleben. In Kursen, an denen ich selber teilnahm, oder solchen, die ich leitete. Oder bei Aufführungen, die uns alle mit Enthusiasmus erfüllten und für eine Weile tatsächlich der Mittelpunkt unserer Welt sein ließen. Ich sah Kinder, die mit freudiger Begeisterung und heiligem Ernst ihre eigenen ausgefeilten Bewegungen kreierten, bevor sie glücklich hinaus zu ihren Eltern liefen und ganz von Selbstbewusstsein und Zufriedenheit strotzten. Und ich durfte eine Klasse von achtjährigen SchülerInnen erleben, die nie zuvor auf einer Bühne gestanden hatten, und die ihre einstudierte Choreografie in wunderbarer Verbrüderung gemeinsam und stolz meisterten.

Guter Tanzunterricht fördert das Beste im Menschen, so bin ich überzeugt. Die Arbeit daran, mit dem ganzen Körper etwas auszudrücken, nichts zu verstecken und mit seinen Gefühlen mit der Musik oder mit anderen Menschen in Resonanz zu kommen, bringt immer wieder neue Entdeckungen über die Welt im Außen, aber auch über uns selber. Der Körper ist unser erstes Kommunikationsorgan, er liebt die Bewegung, er braucht die Bewegung wie die Luft zum Atmen.

Wie es Sir Simon Rattle in dem Film “ Rhythm is it“ ausdrückte: „This is not a luxury, it is a necessity! People need it like the air they breathe and the water they drink.“  (siehe: www.youtube.com/watch?v=_e-cwOn5w3A)

Hier findest du die ganze Arbeit als pdf.

Bitte beachte bei Verwendung von Textteilen oder Bildern aus diesem Dokument die Herkunft anzugeben!  Danke!

Magisterarbeit Gabi Gleiss